Bitterer Auftakt für Thomas Letsch. Der neue Trainer des VfL Bochum musste zu Beginn seiner Amtszeit eine deutliche 0:4-Klatsche hinnehmen. Seine Mannschaft hatte am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig trotz Systemumstellung auf eine Dreierkette keine Chance. Von Beginn an machten die Gastgeber deutlich, wer der klare Favorit war. Bereits nach sieben Minuten hätte RB durch Timo Werner in Führung gehen können, doch der Pfosten rettete für den bereits geschlagenen Manuel Riemann im VfL-Tor (7.). Wenig später hatte der Leipziger Flügelstürmer mehr Glück - begünstigt durch zwei Bochumer Fehler.
Zunächst verlor VfL-Kapitän Anthony Losilla den Ball im Spielaufbau, der anschließenden Klärungsversuch von Christian Gamboa misslang und landete am Ende in den Füßen von Werner, der freistehend vor Riemann die Kugel aus kurzer Distanz in den Winkel setzte. Nur wenig später folgte das nächste Missgeschick der Bochumer Defensive.
Im Zweikampf mit Christopher Nkunku kam Jannes Horn im eigenen Sechzehner eindeutig zu spät, Strafstoß für RB. Der Gefoulte schoss selbst und verwandelte sicher zur 2:0-Halbzeitführung, die noch höher hätte ausfallen können, wenn Riemann nicht gegen Dominik Szoboszlai (26.) glänzend pariert hätte. Für die Bochumer stand nach 45 Minuten kein einziger Torschuss zu Buche.
RB:: Gulacsi - Simakan (Henrichs, 59.), Orban, Gvardiol, Halstenberg (Raum, 73.) - Szoboszlai (Forsberg, 73.), Schlager (Haidara, 73.), Kampl, Nkunku - Werner (Novoa, 82.), Silva.
Tore: 1:0 Werner (15.), 2:0 Nkunku (23., Elfmeter), 3:0 Werner (53.), 4:0 Nkunku (85).
Gelbe Karten: Soares (19.), Horn (22.)
Schiedsrichter: Florian Badstübner
Zuschauer: 45.000
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Letsch gleich dreimal, um mit Philipp Hofmann, Christopher Antwi-Adjej und Kevin Stöger die Offensive überhaupt ins Spiel zu bekommen. Dies gelang auch zunächst, doch ausgerechnet in eine Phase der ersten Bochumer Annäherungsversuche machten die Gastgeber den Deckel drauf: Nach einem Pfostenschuss von Andre Silva sprang der Ball unglücklich aus VfL-Sicht an den Rücken von Riemann genau vor die Füße von Werner, der nur noch einschieben musste (53.).
Das 3:0 begrub die leicht aufkeimende Hoffnung der Gäste. In der 63. hätte das Ergebnis auch noch deutlicher werden können. Gamboa agierte im eigenen Strafraum zu ungestüm - erneut Elfmeter für RB. Wieder nahm sich Nkunku den Ball, verlud erneut Riemann, doch setzte den Ball nur an den rechten Pfosten.
Offensiv hatten die Bochumer nur einen einzigen richten Torschuss zu bieten. Nach einem Diagonalball von Stöger kam Holtmann zum Abschluss, konnte Peter Gulacsi im RB-Tor mit seinem Schuss auf das kurze Eck aber nicht überraschen. Auf der anderen Seite zeichnete sich Riemann mehrfach aus, musste sich aber kurz vor Schluss nochmal durch Nkunku geschlagen geben (85.) - und mit dem 0:4 schienen die Gäste noch gut bedient.